„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“
Wer kennt nicht die Frage der Königin aus Grimms Märchen Schneewittchen. „Frau Königin, Ihr seid die Schönste im ganzen Land“, war anfänglich die Antwort. Die Königin war zufrieden. Als der Spiegel aber antwortete: „Königin, Ihr seid die Schönste hier, aber Schneewittchen ist tausendmal schöner als Ihr“, wurde die Königin grün vor Neid und rastete völlig aus, die Folgen waren verheerend. Nur ein wunderschöner Spiegel, nicht ein Mensch, durfte aussprechen, was die Königin fürchtete aber nicht hören wollte. Früher hatten an Königshöfen Hofnarren und Hofnärrinnen die Aufgabe, dem König sein Verhalten zu spiegeln, ihm diplomatisch beizubringen, was das Volk über ihn dachte, zu sagen also, was sonst niemand auszusprechen wagte.
Personen in Macht- oder Führungspositionen werden auch heute nicht selten abgeschottet. Sie umgeben sich mit den ihnen zugeneigten Stäben, haben so einen eigenen Hofstaat und werden in ihrer Haltung und Grossartigkeit bestätigt. So hören sie nicht, dass in ihrem Königreich nicht alles gut ist. Spiegel fehlen. Der Spiegelnde kann nicht von innen aus der Organisation kommen. Wer spiegelt schon gerne die Chefin oder den Chef. Das Wissen um die Reaktion der Königin aus Schneewittchen sind uns allen seit altersher bekannt.
Es braucht also von Zeit zu Zeit jemand von aussen mit möglichst viel (Narren-) Freiheit, der einer als Führungsperson, dem Führungsgremium, der Organisation den Spiegel vorhält. Ein Spiegel von aussen bringt Sie da weiter. Übrigens, irgendwo habe ich einmal gelesen, dass wer öfter in den Spiegel schaue, länger jung bleibe…
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