Wenn Sie über Ostern zur Erholung ins Tessin verreisen, dann kommen Sie am Gotthard-Osterstau wohl kaum vorbei, denn der Gotthardpass ist im Winterkleid und noch geschlossen. Also, wenn es denn wirklich sein muss, beginnen Sie die Erholung doch schon im Stau. Das ist schwer möglich, mögen Sie entgegnen, weil hier Nerven gefragt sind? Nun, wie wäre es mit einem Gedankenexperiment als Gegenmittel beim Warten? Sie stellen sich zum Beispiel vor, Sie hätten im Kofferraum einen vollgepackten Sandsack mit all dem, was Sie seit dem Neuen Jahr schon belastet oder vielleicht geärgert hat. Und langsam -es geht ja sowieso nur schrittweise vorwärts- Meter für Meter lassen Sie die Sandkörner mit all diesen Belastungen und Ärgernissen rausrieseln und wenn Sie dann endlich durch den Gotthardtunnel durch sind, liegen auch alle Sorgen hinter Ihnen.
Derweil denke ich - als eine die an der Staustrecke wohnt - dass alle diese Sandkörner, die da aus den vollbepackten Kofferräumen rausrieseln, Goldpartikelchen seien, die im Kanton Uri zurückgelassen werden. So haben wir dann auch alle etwas davon.
Warum Gold? Das hat laut einer alten Urner Sage mit dem Bristenstock zu tun, der mächtig als dreikantige Pyramide das Urner Reusstal überragt und schon vom Vierwaldstättersee aus sichtbar ist:
„Oben im Bristenstock, so offenbarte ein »Venediger«, ist inwendig eine Höhle; da tropft das lautere Gold von der Decke herab, und ein »Chochchessi syg underg'stellt, das syg scho lang volles und läuffi uber“.
Eine Sage sogar noch aus Zeiten bevor die Postkutsche unterwegs war, bringt die Idee, dass wir in Uri vom Gotthardstau auch etwas davon haben sollten. Es ist an der Zeit, dass wir das „Chessi“ voller Gold wieder füllen, das am Liebsten vom Gotthardstau.
Wir von Urimpuls wünschen Ihnen schöne Ostertage und gute Erholung.
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