Zufriedenheit täuscht!
Ich höre oft, wie wenig Diskussionen über den Kern wichtiger Projekte und Aufgaben stattfinden. Auch höre ich im gleichen Zusammenhang, dass die Kollegen mit den Vorschlägen und dem Vorgehen aber einverstanden sind. Und dann schliesst die Person mit der Aussage, dass sie mit diesen Übereinstimmungen zufrieden ist. Zufrieden? Zufrieden mit was? Zufrieden mit wem? Wo möglich mit sich selbst? Zufrieden sein kann mit dem Wetter. Denn das Wetter ist so, wie es ist. Doch „Zufriedenheit“ reisst uns nicht aus den Socken und vor allem bringt sie uns nicht in Ekstase. Im vorliegenden Fall liegt die Sache allerdings weit neben der Zufriedenheit mit dem Wetter. Diese Zufriedenheit heisst nichts anderes als: Die Leute wollen einfach nicht (mit Ihnen) streiten. Den Beteiligten ist es einfach Wurst. Den Aufwand sich aufzulehnen, erscheint ihnen zu gross und vor allem zu anstrengend. Die Konsequenzen aus dem Resultat, und es kann noch so himmeltraurig schlecht sein, wird kaum einen negativen Einfluss auf ihre Tätigkeit haben. Wenn es nicht klappt, trägt der „Anführer“ der Truppe (der Chef, der Projektleiter, der Teamleiter – oder wer auch immer) die Schuld. Dabei liegt das Problem der Sache nicht nur tief, sondern ist auch gefährlich. Winston Churchill trifft mit seiner Feststellung mitten ins Schwarze wenn er sagt: „Wenn zehn im Raume einer Meinung sind, dann sind neun davon überflüssig.“
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