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Der Anfang ist entscheidend

Der Anfang entscheidet…

Gespannt wartete ich im eindrucksvollen Saal des wunderbaren Jugendstilhotels auf das als Höhepunkt angekündigte Referat einer Top-Expertin. Was würde sie Neues erzählen? Der Titel versprach neue Inhalte mit Relevanz für meine Tätigkeit. Der Moderator kündete die Expertin denn auch mit dem Hinweis auf die aussergewöhnlich grossen Meriten in ihrem Fach an. Ihr exzellenter Ruf eilte ihr voran. Sie trat unter grossem Applaus auf die Bühne vor uns über 300 Zuhörerinnen und Zuhörern. Wir harrten in gespannter, ja fast andächtiger Stille ihrer Worte. Sie schaute in die Reihen und hob an: „Sie werden jetzt in den nächsten Minuten ein paar sehr langweilige Dinge hören…“.

Was ging in mir als aufmerksame Zuhörerin vor? Was passierte mit meiner Vorfreude auf das Referat? Das war eine kalte Dusche. Und wie die Referentin es vorausgesagt hatte: Ich war gelangweilt und ich konnte mich nicht mehr auf die wahrscheinlich interessanten Ausführungen konzentrieren. Kurz: Ich war einfach nicht mehr in Stimmung zuzuhören.

Was ist passiert? Der Halo-Effekt hat zugeschlagen - jedenfalls bei mir. Die Vortragende hat nicht daran gedacht, dass auch in Reden die ersten Worte entscheidend sind. Sie überstrahlen das Nachfolgende. Dieses wird dann nicht mehr isoliert, sondern immer im Zusammenhang mit den ersten Worten wahrgenommen (vgl. etwa, Jack Nasher 2017: Der Primacy Effekt, S. 71, in: Überzeugt). Oder wollte die Referentin ironisch einsteigen und so die Spannung steigern. Dann hätte aber nachher ein Feuerwerk an Rhetorik und nicht eine Folienschlacht folgen sollen. Dazu kommt: Ironie, wird vom Publikum nicht als solche wahrgenommen. Also: Wenn sie eine Rede oder eine Präsentation halten dürfen, denken Sie an die ersten Worte und vermeiden Sie Ironie. Eine Aussensicht hilft Ihnen, gute und bleibende Auftritte hinzulegen.

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https://www.urimpuls.ch/20-minuten-impulse




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