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URimpuls, Ihre Agentur für Krisenmanagement, Unternehmenskommunikation, Strategie und Verhandlungsbegleitung in der Zentralschweiz / Innerschweiz
Vertuscht, verdrängt, verschwiegen: Wenn Fehler nicht sein dürfen
Fehler passieren überall, doch in vielen Führungsetagen werden sie noch immer als Makel statt als Motor für Entwicklung betrachtet. In vielen Branchen dominieren Angst, Schweigen und Schuldzuweisungen, was fatale Folgen für Vertrauen, Innovation und Unternehmenskultur hat.
Wer Fehler vertuscht, riskiert mehr als nur ein Imageproblem.
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In vielen Unternehmen wird ein offener Umgang mit Fehlern nach wie vor missachtet. Anstatt Fehler als Chance zur Weiterentwicklung zu begreifen, überwiegt bei vielen Führungskräften die Sorge vor Reputationsverlust, Karriereeinbussen oder gar Kündigungen. Die Folge: Fehltritte werden vertuscht und die Verantwortung wird weitergereicht oder mit emotionalem Gegendruck abgewehrt. Dieses Verhalten schadet nicht nur dem Betriebsklima, sondern auch der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit ganzer Organisationen. Dabei sind es gerade Fehler, die Lernprozesse anstossen und Veränderung ermöglichen – wenn man sie offen anspricht. „Eine echte Fehlerkultur verlangt Mut zur Verantwortung, eine starke Vorbildwirkung von Führungskräften und die Bereitschaft, das eigene Selbstbild kritisch zu hinterfragen. Denn Fehler sind kein Makel, sondern die Voraussetzung für Lernen, Entwicklung und unternehmerischen Erfolg“, betont Dr. Heidi Z’graggen, Strategie- und Verhandlungsexpertin bei URimpuls.
Offene Fehlerkultur heisst: Verantwortung vor Bequemlichkeit
Erst kürzlich unterstützte die Unternehmensberatung URimpuls den neuen CEO eines international tätigen Unternehmens. Er hatte Transparenz und eine gelebte Fehlerkultur zu seiner obersten Priorität gemacht und der Organisation damit ein klares Signal gesetzt. Nun stand der CEO vor der schwierigen Entscheidung, einen langjährigen leitenden Angestellten zu kündigen – nicht weil dieser einen Fehler gemacht hatte, sondern weil er einen sicherheitsrelevanten Vorfall bewusst verschwiegen hatte. Der Verwaltungsrat zweifelte jedoch an dieser Entscheidung. „Das war ein Fall von diskreter Beratung und zielgerichteter Strategie. Der CEO war überzeugt davon, richtig gehandelt zu haben. In enger Zusammenarbeit reflektierten wir über die Entscheidung, untermauerten sie strategisch und bereiteten eine schlüssige Kommunikation vor – Schritte, wie sie auch beim Krisenmanagement zur Anwendung kommen“, berichtet Bruno Dobler, ebenfalls Unternehmens- und Strategieberater bei URimpuls.
Wenn Fehlerkultur mehr als ein Schlagwort ist
Das Resultat der strategischen Kommunikationsberatung war, dass sich der Verwaltungsrat von der Entscheidung des CEO überzeugen liess und ein strukturiertes System zur Fehlerkultur eingeführt wurde. Heute gilt das Unternehmen als positives Beispiel für eine Organisation, die Offenheit über Schuldzuweisungen stellt.
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Dieser Fall verdeutlicht, dass nicht Fehler selbst ein Problem darstellen, sondern vielmehr ihr Verschweigen. Jeder nicht angesprochene Irrtum birgt das Potenzial für erhebliche finanzielle, kulturelle und strukturelle Schäden. Fehlerkultur bedeutet dabei nicht Toleranz gegenüber Nachlässigkeit, sondern klare Spielregeln und vertrauensvolle Kommunikation. „Wer eine offene Haltung etabliert, schafft nicht nur Sicherheit, sondern nutzt Fehler zudem als Quelle für Innovation, Effizienz und Resilienz – bevor eine fehlende Offenlegung schrittweise in einer Katastrophe münden würde“, so die Unternehmensberaterin für Strategie und Verhandlungen Dr. Heidi Z’graggen.
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Bildnachweis: iStock / Zinkevych
Zum publizierten Artikel: https://pressnetwork.de/fehlerkultur-ist-ehrlichkeit-ein-karrierekiller/
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