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Höflichkeitsregeln sind beim Niederlassen in der Schweiz Voraussetzung!
Gute Jobs, hohe Lebensqualität, politische Stabilität – die Schweiz zieht Zuwanderer an. Doch viele kehren nach einiger Zeit wieder zurück. Der Grund dafür liegt oft weniger in der Wirtschaft als in mangelnder sozialer Integration, kulturellen Hürden und einem unterschätzten Integrationsaufwand. Vor diesen Herausforderungen stehen auch Unternehmer, die sich in der Schweiz niederlassen wollen.
Trotz ihres Rufs als attraktives Einwanderungsland zeigt sich in der Schweiz zunehmend ein gegenläufiger Trend: Immer mehr Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft kehren dem Land den Rücken. In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Zahl dieser Auswanderungen verdoppelt. Die Gründe sind vielfältig: Neben wirtschaftlichen Überlegungen sind es vor allem kulturelle Missverständnisse, enttäuschte Erwartungen und Schwierigkeiten beim Aufbau sozialer Kontakte, die zur Rückkehr in das Herkunftsland führen. Auch Unternehmerinnen und Unternehmer, die in der Schweiz eine neue Perspektive suchen, sehen sich oft mit ungeahnten Hürden konfrontiert. „In der Schweiz sind die politische Kultur und die administrative Praxis bei Ansiedlungsprojekten für ausländische Unternehmer oft komplexer als erwartet. Das Land ist zwar wirtschaftlich attraktiv und sprachlich vor allem für Deutschsprachige gut zugänglich, aber die Abläufe und Umgangsformen unterscheiden sich deutlich von denen anderer Länder. Das Verständnis für diese spezielle Kultur ist entscheidend“, erklärt Verhandlungsexpertin Dr. Heidi Z’graggen von der Unternehmensberatung URimpuls. Fundierte Kenntnisse über die Funktionsweise der Verwaltung und ein sensibler Umgang mit den politischen Gegebenheiten sind deshalb oft ausschlaggebend für einen erfolgreichen Start in der Schweiz.
(Fast) gleiche Sprache – andere Welt
Gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner Bruno Dobler begleitet sie Unternehmer bei der erfolgreichen Ansiedlung in der Innerschweiz. Besonders bei Investitions- und Ansiedlungsvorhaben sind strukturiertes Vorgehen, rechtliche Vorbereitung und kulturelle Sensibilität von zentraler Bedeutung. Wie man nicht vorgehen sollte, zeigte ein konkreter Fall: Ein Unternehmer stieß mit unrealistischen Erwartungen, direktem politischen Druck und unter Missachtung der schweizerischen Umgangsformen zunächst auf Widerstand. Erst durch professionelle Vermittlung, diskrete Abklärungen in der Verwaltung und eine präzise Vorbereitung des politischen Gesprächs konnte ein positives Ergebnis erzielt werden. „Erfolgreiche Projekte benötigen ein tiefes Verständnis der föderalen Strukturen und der politischen Kultur der Schweiz. Die Haltung ‚Ich bringe Arbeitsplätze, also müsst ihr liefern‘ ist nicht zielführend – besonders dann, wenn Verwaltungsprozesse oder rechtliche Grundlagen missachtet werden“, so Strategieberater Bruno Dobler.
Kulturelle Stolperfallen beim Start in der Schweiz
Auch wenn politische Entscheidungsträger über einen gewissen Handlungsspielraum verfügen, sind sie auf die rechtssichere Vorarbeit der Verwaltung angewiesen. Ein sachlich vorbereiteter und respektvoll geführter Dialog führt meist schneller zum Ziel als eine aus Unkenntnis und Ungeduld provozierte Konfrontation. Es geht dabei auch um Nuancen im Auftreten, etwa die richtige Anrede oder das Verständnis, dass Nähe zur Politik nicht mit informellem Zugriff verwechselt werden darf. „Gerade für Unternehmer aus dem Ausland ist es ratsam, sich frühzeitig beraten zu lassen. Das bezieht sich nicht nur auf rechtliche, sondern auch auf kulturelle Fragen. Daher ist es uns wichtig, unseren Mandanten neben diesen Aspekten auch das notwendige Wissen über die schweizerische Demokratie und politische Kultur mitzugeben – für einen erfolgreichen Start in der Schweiz“, betont die Unternehmensberaterin Dr. Heidi Z’graggen.
Bildrechte: iStock/AscentXmedia
Zum publizierten Artikel: https://www.artikel-presse.de/zuwanderung-in-der-schweiz-zwischen-integration-und-irritation.html
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